Asti kascana paramAdvaitasya bhAvah sa evAtmeti yathA yadyat sphurati tat tat svarUpam eveti bhAvayet sarva bhUteshu sam drishtis ca.
Dieses (dhyana) ist ein Zustand höchstem Non-Dualismus, was immer im Geiste aufleuchtet ist Ausdruck der ursprünglichen Eigennatur und man sieht alle Dinge als gleichwertig an.
2.38 Siddha siddhAnta paddhatiH von GorakshanAtha
Dhyana, Vertiefung
In dem vorangehendem Glied des Yoga, der Praxis von Dharana, lernt man die Aufmerksamkeit, frei von Ablenkung, für eine Zeitlang
1. in der Betrachtung der Natur des eigenem Geistes
2. des gestaltlosen Raumes oder
3. auf einem bestimmten Objekt ruhen zu lassen.
Beim Dhyana wird die Zeitspanne und damit die Intensität verlängert und bereits gelernte Kontemplationen zusammengefasst und ausgebaut. Man unterscheidet beim Dhyana grundsätzlich zwei Arten.
Die zwei Methoden der Vertiefung:
1. Dhyana ohne Form
Der Geist wird ausschliesslich auf das Gestaltlose, Ungeborene gerichtet, das jenseits der Gegensätze von Form und Nichtform angesiedelt ist. Es ist unberührt von allem (niranjan) und nicht von etwas anderem ableitbar (nirAlamba). Es baut auch nicht auf Ursachen und Vorangegangenes auf. Man erfährt durch diese Vertiefung die alldurchdringende Natur des Geistes, formlos und grenzenlos, gleich dem Raum (kha,akasha) und der Leerheit (shunya).
2. Dhyana mit Form
Die Kontemplation wird auf etwas Gestaltetes gerichtet. Der Yogi beginnt diese Meditationen mit einer verfeinerten Form der Meditation über die Elemente und Prinzipien (tattva) die bereits im Dharana eingeführt wurden. Ergänzend zu diesen Übungen, gibt es in der Stufe des Dhyana eine vielfältige Palette von fortgeschritteneren Kontemplationen, die sich mit der Meditation über die Energiezentren des Körpers (chAkra) und ihre Kräfte, spontane innere Klänge (nAda), geometrische Formen, Lichter, Farben und ähnlichem beschäftigen. Neben abstrakten Objekten werden auch personifizierte symbolischen Abbilder von Gottheiten, Yogis und Siddhas und deren Eigenschaften als Objekte der Vertiefung gewählt.
Raja Yoga
In den sehr fortgeschrittenen Methoden der Vertiefung werden alle bisher gelernten Methoden von Asana bis Dharana in einer Übungsreihe zusammengefasst. In dieser vertieften Form der Konzentration lenkt man die Lebensenergie (prAnashakti) in bestimmte Körperregionen, Kanäle und Zentren, hier findet das Hatha Yoga seine höchste Form.
Diese Methoden nennt man daher auch Raja Yoga, königliches Yoga. Hier werden alle bisherigen fünf Glieder des Yoga kombiniert angewandt, um das sechste Glied genannt Samadhi zu bewirken.